Praxis für Co-Mediation

Es hat alles zwei Seiten,
aber erst wenn man erkennt,
dass es drei sind,
erfasst man die Sache.

Heimito von Doderer

Die Arbeitsweise

Klar sieht, wer von Ferne sieht und nebelhaft, wer Anteil nimmt.
Lao-Tse

Konflikt:

Ein Konflikt liegt schon dann vor, wenn es mehr als eine Meinung gibt. Das ist meist der Fall, sobald mehrere Menschen miteinander in Kontakt treten, also nahezu überall. Menschen sind regelmäßig in der Lage mit unterschiedlichen Sichtweisen so konstruktiv umzugehen, dass sie nicht als (belastende) Konflikte wahrgenommen werden. Deswegen sprechen wir im Allgemeinen von Konflikten erst dann, wenn dieser konstruktive Umgang nicht gelingt, wenn der Konflikt eskaliert. Im Regelfall ist jeder Konflikt einem Mediationsprozess zugänglich, daher ist in jedem Lebensumfeld Mediation denkbar.

Feldkompetenz:

Unter Feldkompetenz wird die Kompetenz von MediatorInnen in gewissen Lebensbereichen (Feldern) verstanden. Feldkompetenz führt dazu, dass es wenig sprachliche Barrieren gibt (z.B. Fachsprache), dass MediatorInnen sich im Konfliktfeld „auskennen“. Feldkompetenz ergibt sich jedenfalls durch bestimmte Grundberufe, die MediatorInnen zusätzlich zur Mediationsausbildung haben.

Fachkompetenz:

Unter mediatorischer Fachkompetenz werden Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich der Mediation unabhängig vom ursprünglichen Grundberuf der MediatorIn verstanden.

Meinem Mediationsansatz nach kann das Zusammentreffen bestimmter Feldkompetenzen mit mediatorischer Fachkompetenz den Mediationsprozess günstig beeinflussen.

Interprofessionelle Co-Mediation:

bedeutet, dass die Mediationssitzungen von einem MediatorInnenteam geleitet werden. Dadurch stehen den KlientInnen neben meiner Feldkompetenz (Anwältin, systemische Organisationsberaterin und Coach) auch die Feldkompetenz anderer MediatorInnen zur Verfügung. Ich arbeite mit KollegInnen aus dem Bereich der Psychotherapie, der Wirtschafts- und Steuerberatung, der (Bau-)Technik, der Architektur, der Medizin, der Organisationsberatung und der Lebens- und Sozialberatung ständig zusammen, sodaß im Regelfall die zum Konflikt passende Teamzusammensetzung möglich ist.

Diese Teams verfügen über (gemeinsame) Teamerfahrung im Bereich der Mediation.
Bei Planung des Mediationsprozesses treffen KlientInnen die Entscheidung, ob sie sich der Methode der interprofessionellen Co-Mediation anvertrauen wollen.

Gemeinsame Reflexion des Mediationsprozesses halte ich für wichtig, damit KlientInnen Ihre Erfahrungen aus dem Mediationsprozeß auch in künftigen Konfliktsituationen nutzen können.

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